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Datum: 31.01.2025

Stadt Husum: Haushalt 2025


Die wirtschaftliche Entwicklung in Husum zeigt sich erfreulich stabil, während die Gewerbesteuereinnahmen deutlich gestiegen sind: Waren im vergangenen Jahr noch 21,3 Millionen Euro eingeplant, so werden für das laufende Jahr bereits 29,6 Millionen Euro veranschlagt. Diese positive

Entwicklung resultiert nicht aus Steuererhöhungen, sondern aus der positiven Geschäftslage der Unternehmen.

Realistischere Haushaltsplanung
Die Stadt verfolgt das Ziel, die Haushaltsplanung stärker an realistische Rechnungsergebnisse anzupassen. In diesem Jahr wurden zwei wesentliche Fortschritte erzielt:

  • Erstmals fließt eine Korrekturgröße in die Gewerbesteuerprognose ein, die auf den Durchschnitt der Nachzahlungen aus Betriebsprüfungen der vergangenen Jahre basiert.
  • Im Bereich Bauunterhalt wurden fünf Millionen Euro im Finanzplan erst für Folgejahre dargestellt, um den realen Mittelabfluss besser abzubilden.

Durch diese Anpassungen wird der Haushalt insgesamt realistischer, jedoch auch anspruchsvoller in der Planung. Bereits der aktuelle Haushalt sowie künftige Haushalte unterliegen der Genehmigungspflicht.

Investitionen in Schulen und Infrastruktur
Ein Schwerpunkt des Haushalts 2025 liegt auf zwei Großprojekten:

  1. Schulbauprogramm: Mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro werden die Klaus-Groth-Schule und die Iven-Agßen-Schule erweitert, um eine offene Ganztagsschule zu ermöglichen. Zudem ist ein Neubau notwendig, da die Bürgerschule diese Anforderungen nicht erfüllen kann.
  2. Neubau des Hallenbades: Die erforderlichen Planungskosten bis zur Leistungsphase 3 sind im Haushalt berücksichtigt. Nach Abschluss dieser Phase wird das Stadtverordnetenkollegium über die endgültige Umsetzung entscheiden.

Herausforderungen bei der Haushaltsdeckung
Der Haushaltsplan 2025 weist ein Jahresdefizit von 5,3 Millionen Euro aus, mit weiteren Fehlbeträgen zwischen 2,4 und 7,1 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Während diese Beträge kurzfristig durch die Ergebnisrücklage ausgeglichen werden können, entstehen langfristige Probleme, da nicht genügend Überschüsse zur Deckung laufender Verwaltungsausgaben und Kredittilgungen erwirtschaftet werden. Die derzeitige Liquidität von 17,4 Millionen Euro wird bereits Ende 2025 aufgebraucht sein, bevor Kassenkredite erforderlich werden.

Finanzierungsproblematik der offenen Ganztagsschulen
Besonders herausfordernd ist die Finanzierung der offenen Ganztagsschule. Obwohl ein Rechtsanspruch besteht, ist bislang nicht klar, ob ausreichend Fördermittel bereitgestellt werden. Dies gebietet das Konnexitätsprinzip, wonach derjenige, der eine Leistung beschließt, auch deren Kosten tragen muss. Die Stadt Husum erwartet daher eine zeitnahe und kostendeckende Regelung durch Bund und Land zur finanziellen Unterstützung der Kommunen.

Blick in die Zukunft
„Vor uns liegt der Haushalt 2025 mit großen Herausforderungen, die wichtig für Husum sind und die wir beherzt angehen müssen“, so Bürgermeister Martin Kindl. Husum bleibt entschlossen, die notwendigen Investitionen in die Zukunft der Stadt zu tätigen. Die Haushaltsplanung bleibt aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen herausfordernd, doch die Stadt wird auch 2025 mit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein agieren.