Klimaschutz
Integriertes Klimaschutzkonzept für Husum
Mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes unternimmt die Stadt Husum einen großen Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Im September 2021 beschloss das Stadtverordnetenkollegium die Beauftragung eines Klimaaktionsplans zur Klimaneutralität bis 2035 in Husum. Im Nachgang wurde erfolgreich eine Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesregierung eingeworben, mit der die Bundesregierung Kommunen beim Klimaschutz unterstützt. Die Förderung umfasst die Einrichtung eines Klimaschutzmanagements gemeinsam mit der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes. In Husum sind bereits einzelne Maßnahmen zum Klimaschutz erfolgt. Im integrierten Klimaschutzkonzept werden diese Projekte aufgegriffen, Anknüpfungspunkte gefunden und weitere klimarelevante Handlungsfelder ergänzt. Geplante Handlungsfelder sind mindestens:
- Flächenmanagement
- Straßenbeleuchtung
- private Haushalte
- Beschaffungswesen
- Erneuerbare Energien
- Mobilität
- Abwasser und Abfall
- Gewerbe, Handel, Dienstleistung
- eigene Liegenschaften
- Wärme- und Kältenutzung
- IT-Infrastruktur
Zunächst geht es darum, den Ist-Zustand zu analysieren und eine Energie- und Treibhausgasbilanz zu erstellen, um für Husum spezifische Einsparmöglichkeiten zu ermitteln. Letztendlich wird ein Maßnahmenkatalog entwickelt mit konkreten Maßnahmen, die Husum auf den Weg der angestrebten Klimaneutralität bringen. Wichtig ist hierbei, dass dies ein gemeinsamer Prozess mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren sowie der Öffentlichkeit ist. So sind beispielsweise Veranstaltungen geplant, bei denen auch die Husumerinnen und Husumer ihre Ideen einbringen können. Die Stadtverwaltung wird auf dieser Website auf entsprechende Aktionen hinweisen und freut sich auf einen regen Austausch. Unterstützt wird die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes durch die Firma Zeiten°Grad aus Kiel.
Perspektivisch soll mit dem integrierten Klimaschutzkonzept das Querschnittsthema Klimaschutz nachhaltig in der Kommune verankert werden und das Konzept als Planungs- und Entscheidungshilfe dienen. Mit der Förderzusage durch die Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH erhält die Stadt Husum Fördermittel im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Titel: „KSI: Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes mit Klimaschutzmanagement für die Stadt Husum – Erstvorhaben“
Laufzeit: 01.04.2023 – 14.04.2025, Förderkennzeichen: 67K22006
Weitere Informationen zur Förderung unter www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Beteiligungsmöglichkeit mit Ideenkarte
Klimaschutz funktioniert am besten gemeinsam! Durch die Ideenkarte für Klimaschutz in Husum konnten eigene Ideen eingebracht werden. Die gesammelten Ideen sind auf der Ideenkarte einsehbar.
Vielen Dank für die rege Beteiligung.
Zu erreichen ist die Ideenkarte unter www.ideenkarte.de/husum
Veranstaltungsdokumentationen
Mitteilungen
Nachhaltige Mobilität in Husum
STADTRADELN - Radeln für ein gutes Klima
STADTRADELN ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Mehr erfahren Sie unter www.stadtradeln.de.
Termin 2024: 18. Mai bis 7 Juni
Radverkehr in Husum
Die Stadt Husum hat im Jahre 2010 ein Radverkehrskonzept fertiggestellt, dass eine entsprechende Leitlinie für den Ausbau und die Förderung des Radverkehrs als System bietet.
Biodiversität in Husum
Grün statt Grau - Private Vorgärten leisten einen wichtigen Beitrag für uns alle
Gärten können weit mehr sein als ein Ort für Hobby und Erholung. Sie verschönern das Stadtbild und tragen durch Pflanzenvielfalt und ein großes Nahrungsangebot für Vögel und Insekten zum Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen und biologischer Vielfalt bei.
In den letzten Jahren werden bundesweit und auch in Husum allerdings immer mehr Schottergärten angelegt. Der damit einhergehende Wunsch nach wenig Pflegeaufwand erfüllt sich jedoch meist nur in den ersten Jahren, anschließend beginnt der Kiesbelag, sich zunehmend mit organischem Material zu vermengen. Wenn dies mit Hilfe von chemischen Mitteln bekämpft wird, belastet das die Natur.
Naturnah gestaltete Vorgärten als Alternative zu Schottergärten tragen zur Verhinderung des Artensterbens und zur Schaffung natürlicher Lebensräume bei. Zudem gewinnen sie mit dem Fortschreiten des Klimawandels auch in Bezug auf das Thema Niederschlagswasser an Bedeutung. Wenn Wasser wegen eines hohen Grads der Versiegelung nicht versickern kann, beispielsweise durch Schotter oder Pflaster, wird ein Großteil des Niederschlagswassers oberflächig abgeleitet. Werden die Kapazitäten der Kanalisation überstiegen, kann es zu Überschwemmungen kommen. In der Vergangenheit war dies in vielen Stadtteilen bereits der Fall. Die Kapazität der bestehenden Oberflächenentwässerung ist dort mittlerweile ausgereizt. Bepflanzter Boden hingegen ermöglicht Versickerung und speichert Regenwasser, das über Boden und Pflanzen verdunstet.
Ein naturnaher Vorgarten ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Vögel und Insekten. Zudem macht er die Stadt auch widerstandsfähiger gegenüber Klimawandelfolgen wie extremen Niederschlagsereignissen.
Die Stadt Husum, die sehr ländlich und der Natur verbunden ist, ist sich ihrer Verantwortung bewusst und setzt gezielt auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung, die die Themen Artenvielfalt, Schaffung natürlicher Lebensräume und Anpassungen an die Auswirkungen des Klimawandels in den Blick nimmt. Somit setzt sich die Stadt für die Verminderung der Versiegelung in Vorgärten und eine naturnahe Gestaltung freier Grundstücksflächen ein. Ein 2022 durchgeführter Vorgartenwettbewerb hat gezeigt, dass in Husum schon vielerorts auf eine naturnahe Gestaltung der Gärten geachtet wird. Fotos der von einer Jury 2022 ausgezeichneten Vorgärten sind der Pressemitteilung:Vorgartenwettbewerb Preise wurden übergeben zu entnehmen.
Schottergärten im Baurecht
Schottergärten sind nach § 8 der schleswig-holsteinischen Landesbauordnung nicht zulässig, da nicht überbaute Flächen der bebauten Grundstücke 1. wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und 2. zu begrünen oder zu bepflanzen sind.
Das Land Schleswig-Holstein hat hierzu im Jahr 2020 einen Erlass herausgegeben, der die Regelung konkretisiert:
„Die Freiflächen können mit Rasen oder Gras, Gehölz, anderen Zier- oder Nutzpflanzen bedeckt sein. Plattenbeläge, Pflasterungen und dergleichen sind allenfalls dann zu den Grünflächen zu zählen, wenn sie eine verhältnismäßig schmale Einfassung von Beeten usw. darstellen. Die Wahl der Art und Beschaffenheit der Grünflächen bleibt den Verpflichteten überlassen. Auf den Flächen muss jedoch die Vegetation überwiegen, sodass Steinflächen aus Gründen der Gestaltung oder der leichteren Pflege nur in geringem Maße zulässig sind.
Es ist dabei unerheblich, ob Schotterflächen mit oder ohne Unterfolie ausgeführt sind. Sie sind keine Grünflächen im Sinne des Bauordnungsrechts, soweit auch hier die Vegetation nicht überwiegt. Die Anlage sog. Schottergärten ist somit regelmäßig unzulässig.“
Nachfolgend finden Sie einige Anlaufstellen im Internet, die die Thematik der grünen Vorgärten weiter ausführen und viele Aspekte näher beleuchten.
NABU (Naturschutzbund Deutschland)
- Schottergarten abmildern - So kommt wieder mehr Natur ins Beet
- Pflanzen statt Schotter - Ideen für vielfältige und pflegeleichte Vorgärten
- Der Schottergarten - Negativtrend mit ökologischen Folgen
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg
- Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt und in den Gemeinden
- Urbane Biodiversität Sicherung und Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität im urbanen Raum
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)
Vorgartenwettbewerb
Vorgartenwettbewerb 2022: Preise wurden übergeben