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Datum: 05.07.2022

Stadtwerke raten zum Energiesparen

Noch viel Einsparpotenzial in Privathaushalten – Temperatur im Husum Bad im Sommer um drei Grad gedrosselt – Abschläge vorsorglich hochsetzen

Die Lage am Energiemarkt verschärft sich: Die Bundesregierung hat die zweite von insgesamt drei Eskalationsstufen ausgerufen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die so genannte Alarmstufe erläutert: Zwar sind die Gasspeicher aktuell besser gefüllt als im Vorjahr. Allerdings können sie wegen der Drosselung der Zufuhr aus Russland nicht im geplanten Umfang wieder aufgefüllt werden.

„Die Situation ist wirklich ernst. Wir müssen jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen, die wir haben, um uns auf den Winter vorzubereiten. Es ist ungewiss, wie es weitergeht“, sagt Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum. Die Alarmstufe erlaubt es der Bundesregierung und den Energieversorgern, Maßnahmen außer der Reihe zu treffen, um die Speicher weiter aufzufüllen. Beispielsweise gehen Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder in Betrieb, damit größere Mengen Gas in die Speicher fließen können, anstatt für die Stromerzeugung eingesetzt zu werden.

Die Husumer Stadtwerke setzen Sparmaßnahmen um, wo es möglich ist. So wird zum Beispiel im Sommer die Wassertemperatur im Husum Bad um drei Grad gedrosselt. „Was wir in der Region tun können, tun wir“, sagt Benn Olaf Kretschmann.

Viel Sparpotenzial im Privaten
Die Husumer Stadtwerke bereiten sich schon jetzt auf das Ausrufen der nächsten Stufe, der Notfallstufe, vor: „Wir sind froh, dass es Geschäftskunden gibt, die ihre Aggregate auf andere Energieträger umstellen können und dies im Vertrag geregelt haben“, sagt Benn Olaf Kretschmann.

Er ergänzt: „Letztlich ist aber für uns nicht planbar, was im Falle der Notfallstufe geschieht. Sollte es dazu kommen, legt die Bundesnetzagentur genau fest, was passiert und in welcher Reihenfolge abgeschaltet wird.“ Ziel sei es, geschützte Abnehmer wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und alle Privatkunden weiterhin sicher zu versorgen.

Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass es auch in Privathaushalten viel Potenzial für Einsparungen gebe. „Wir müssen das Denkbare machen. Jede eingesparte Kilowattstunde kann dazu beitragen, dass wir gut über den Winter kommen“, sagt er.

Wie viel Sparpotenzial es gebe, zeige die neueste Pressemitteilung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW): Im Mai 2022 wurde ein Drittel weniger Gas als im Mai des Vorjahres verbraucht. „Da sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Jeder von uns kann im Kleinen dazu beitragen, durch Sparmaßnahmen den Verbrauch gering zu halten“, sagt der Geschäftsführer und verweist auf die Verbraucherzentrale, die viele wertvolle Tipps für den Alltag bereithalte.

Preise für Energie werden bundesweit steigen

Dass im nächsten Jahr die Preise für Energie steigen werden, darin sind sich alle Energieversorger einig. Daher ruft Benn Olaf Kretschmann Kundinnen und Kunden dazu auf, die Abschlagszahlungen zu erhöhen. „Die Auswirkung bei einer tatsächlichen Preiserhöhung ist dann nicht so groß.“

Für Haushalte, die sich höhere Energiekosten nicht leisten können, denke die Bundesregierung bereits über Lösungen nach. Wie sich die Preise weiter entwickeln, sei derzeit nicht vorhersehbar. „Aber alle Versorger müssen zu den aktuellen Preiskonditionen für die kommenden Jahre Energie einkaufen.

Das wird sich im nächsten und übernächsten Jahr auf alle auswirken. Sollte eine Preiserhöhung anstehen, informieren wir unsere Kunden transparent und zeitnah, so, wie sie es von uns kennen“, sagt Benn Olaf Kretschmann.

Text: Stadtwerke Husum GmbH