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Datum: 16.01.2023

Stadtwerke: Intelligente Trafostationen für Hattstedt und Schobüll

Stadtwerke Husum Netz verbauen LoRaWAN-Sensoren – Funktechnologie liefert Infrastruktur für viele Smart-City-Lösungen – Erste Anwendung bei Trafostationen erhöht die Versorgungssicherheit

Jetzt hält sie auch in Husum Einzug: Die moderne Funktechnologie LoRaWAN. Der Begriff steht für Long Range Wide Area Network. LoRaWAN kann Datenmengen in kleinen „Paketen“ über größere Strecken übertragen. Die Frequenz kommt gut durch dicke Wände, was bei vielen herkömmlichen Funktechnologien nicht funktioniert.

Das macht es möglich, Daten zuverlässig aus Gebäuden heraus an eine Zentrale zu übertragen. Über in Räumen verbaute Sensoren kann etwa die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit oder sogar die Verfügbarkeit von Parkplätzen im öffentlichen Raum fernüberwacht werden.

Die Stadtwerke Husum Netz testen seit 2021 einige der möglichen Anwendungen in ihrem Betriebsgebäude. Jetzt läuft die erste Anwendung der neuen Technologie außerhalb des Stadtwerke-Geländes: In Hattstedt und Schobüll verbauen Techniker Sensoren an allen Trafostationen. Die Anlagen werden auf diese Weise „intelligent“ gemacht. „Smart Trafo“ nennen Experten das. So können beispielsweise Überhitzungen in den Trafostationen schnell erkannt und behoben werden.

Auch der Stromfluss wird überwacht, bei Anomalien können die Techniker schnell eingreifen. „Mit dieser Maßnahme erhöhen wir die Versorgungssicherheit in der Region“, sagt Sönke Eggers, technischer Leiter bei der Husum Netz, und ergänzt: „Langfristig ist es unser Ziel, in Husum und Umgebung nach und nach eine Infrastruktur für die LoRaWAN-Technologie zu schaffen. Denn sie ist ein wichtiger Baustein für viele Smart-City-Anwendungen.

Dashboard in der Netzleitstelle

Insgesamt sollen in Hattstedt und in Schobüll 27 Trafostationen mit Sensoren ausgestattet werden, sieben sind schon geschafft. Sobald ein Trafogebäude „smart“ ist, werden dort die Daten erfasst und an die Netzleitstelle der Stadtwerke Husum Netz übertragen. Dort sind sie auf einem Dashboard übersichtlich dargestellt.

Projektleiter Björn Schmitz erläutert: „Im Zuge unserer Testanwendungen auf dem Stadtwerke-Areal haben wir auch erarbeitet, wie man ein Dashboarding aufbauen kann, das die Kontrolle eines externen Standorts tatsächlich erleichtert. Für das Einbauen der Sensoren haben wir einen Prozess erstellt, mit dem wir jetzt arbeiten. Wir sind für dieses Projekt und mögliche weitere also gut aufgestellt.“

Technologie macht vielseitige Anwendungen möglich

Ist die Infrastruktur für die LoRaWAN-Technologie einmal gelegt, sind viele Anwendungen denkbar. So lässt sich etwa Bodenfeuchtigkeit fernüberwachen und damit die Bewässerung öffentlicher Grünflächen effizient steuern. Auch Parkraummanagement ist damit möglich.

In Parkhäusern können automatisch freie Plätze angezeigt werden. In öffentlichen Gebäuden oder Mietwohnungen können beispielsweise Thermometer, Hygrometer, Wasserzähler oder Rauchmelder fernausgelesen werden. Hilfreich kann auch ein Einsatz an Stellen sein, die für Menschen schwer zugänglich sind – zum Beispiel, wenn es um das Auslesen von Wasserzählern in Wasserschächten geht.

Text: Stadtwerke Husum