Klimaschutz: "Lieber agieren als reagieren"
Seit Mitte April 2023 hat die Stadt Husum mit Lara Magnus eine Klimaschutzmanagerin. Sie ist dafür zuständig, ein Klimaschutzkonzept für die Storm-Stadt zu erstellen. Der Zeitraum für dieses Vorhaben: Eineinhalb Jahre.
„Es gibt schon einige Klimaschutzmaßnahmen in Husum. Die Bereitschaft der Bevölkerung und der Stadtverwaltung, etwas dafür zu tun, ist groß und dass die Politik die Erstellung eines Klimaaktionsplans einstimmig beschlossen hat, ist ein sehr wichtiges und gutes Zeichen“, so Lara Magnus.
Die gebürtige Osnabrückerin möchte „an das, was war, anknüpfen und Neues anpacken“ und ist sich sicher, dass „das Vorhaben nur gemeinsam gelingen kann.“ So plant sie beispielsweise Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, bei denen Bürgerinnen und Bürger eigene Ideen einbringen, sowie Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren aus verschiedensten Bereichen, die in Sachen Klimaschutz bereits unterwegs sind oder sich auf den Weg machen wollen.
„Wichtig ist mir, dass sich alle Husumerinnen und Husumer sowie Urlaubsgäste durch verschiedene Maßnahmen möglichst positiv angesprochen fühlen und auch selbst eine Handlungsfähigkeit spüren. Manchmal fühlt man sich angesichts der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, machtlos. Aber das sind wir zum Glück noch nicht. Je mehr Maßnahmen wir jetzt unter kontrollierten Bedingungen ergreifen, desto weniger Schaden müssen wir später unter möglicherweise chaotischen Bedingungen reduzieren. Lieber agieren als reagieren“, lautet ihre Devise.
Umweltbewusstes Verhalten einzelner Personen sei wichtig und könne auch weitere Personen motivieren. Große Schritte auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität würden allerdings vor allem dann geschaffen, „wenn wir uns gemeinsam auf kleinere und auch größere Veränderungen einigen können.“ Dass das Wort „Veränderung“ bei einigen Menschen etwas Negatives auslöse, sei ihr bewusst, aber sie sehe auch, dass diese auch etwas ganz Großartiges mit sich bringen können. „Man muss sich nur manchmal erst einen Ruck geben und offen dafür sein“, meint die 32-Jährige.
Lara Magnus, die Biologie studiert und in der Didaktik der Biologie promoviert hat, fühlt sich sehr wohl in ihrem neuen Arbeitsumfeld und freut sich darauf, gemeinsam mit den Husumerinnen und Husumern ein Klimaschutzkonzept für die Stadt zu erarbeiten – unterstützt durch ein externes Büro, welches demnächst im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählt wird. „Ich habe auch schon mit vielen Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanagern aus Schleswig-Holstein kommuniziert und sie als sehr hilfsbereit erlebt. Es ist ein sehr konstruktives Netzwerk.“
Bei der Konzepterarbeitung wird zunächst eine Energie- und Treibhausgasbilanz verschiedener Sektoren erstellt, dann folgen eine Potentialanalyse und Szenarien-Entwicklung – alles auf Husum zugeschnitten.
Das Klimaschutzkonzept wird einen Katalog von Maßnahmen enthalten, mit denen Treibhausgasemissionen reduziert werden sollen. Letztendlich steht dann das Ziel im Vordergrund, den Klimaschutz auch langfristig in Husum zu verankern.
Die Stelle der Klimaschutzmanagerin sowie die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes werden gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.