Jahresempfang mit vielen Gästen und Themen
Zwei Jahre musste der gemeinsame Jahresempfang der Stadt Husum und des Flugwehrraketengeschwaders 1 (FlaRaG1) ausfallen und nun freuten sich die Einladenden umso mehr, dass sie nach langer Zeit annähernd 300 Gäste in der Fliegerhorstkaserne begrüßen konnten.
„Ich sehe das sowohl als Wertschätzung aller heute Anwesenden sowie als Ausdruck großer Freude, sich nach Jahren pandemiebedingter Einschränkungen in einem lockeren Format in angenehmer Atmosphäre einfach mal wieder zu begegnen und auszutauschen“, so Oberst Ulrich Schmidt, stellvertretender Geschwaderkommodore, der die besten Grüße vom Kommodore, Oberst Sievers, ausrichtete, der sich derzeit in Polen befinde.
Hoffnungsvoll und zuversichtlich sei der Blick vieler Menschen sicherlich auf das Jahr 2022 gewesen, was sich allerdings in den ersten Februartagen signifikant geändert habe mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Nur wenige Wochen später hätten die Husumer Patrioten die Fliegerhorstkaserne Richtung Slowakei verlassen.
„Seit März 2022 schützen wir mit zeitweise niederländischer Unterstützung die militärisch wichtige Infrastruktur im Raum Sliac gegen Angriffe aus der Luft“, erklärte Oberst Schmidt. Kameraden des Spezialpionierregiments 164 unterstützten vor Ort mit dem Bau der Einsatzinfrastruktur tatkräftig. Vor einigen Wochen sei das FlaRaG1 mit dem Schutz weiterer wichtiger Infrastrukturobjekte in Osteuropa beauftragt worden. „Zusätzlich bereiten wir derzeit die Abgabe eines Waffensystems Patriot aus den Beständen unseres Geschwaders an die ukrainischen Streitkräfte vor und übernehmen eine erste Ausbildung für die zukünftigen Nutzer.“
Er dankte den Bürgerinnen und Bürgern von „ganzen Herzen“ für die Art und Weise, wie sie die Soldatinnen und Soldaten begegnen und aufnehmen würden. „Das, was sie für uns in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Schulen und Kindergärten, Kirchen und Glaubensgemeinschaften, Sport- und Freizeitvereinen sowie in der Nachbarschaft tun, ist etwas ganz Besonderes und Einmaliges.“
Auch Bürgervorsteher Martin Kindl ging in seinem Rückblick auf das Vergangene ein und bedankte sich genauso wie Oberst Schmidt bei allen, die sich während dieser Zeit für andere Menschen eingesetzt haben und es immer noch tun.
Mit Blick auf die Politik und Verwaltung machte der Bürgervorsteher deutlich, dass einiges auf den Weg gebracht worden sei, wie beispielsweise der Bau einer großen Kita am Kreishaus sowie die Sanierung zweier Sportplätze. Auch stünden die Vorzeichen für die Vertiefung des Husumer Außenhafens gut.
Zukünftig gebe es viele weitere Bereiche, die angepackt werden müssten, wie der Bau des Hallenbades mit Sport- und Freizeitzentrum, das Dockkoog-Areal, die ökologische Entwicklung Husums mit Erschließung erneuerbarer Energien und Reduzierung von Emissionen sowie der digitale Ausbau der Infrastruktur. Erfolge und Lösungen seien zwischen für den Tourismus wichtigen Ferienwohnungen und dem stark umkämpften Wohnungsmarkt greifbar.
„Wir werden uns diesen und weiteren Themen stellen, sowohl gemeinsam als auch in kontroverser Debatte. Mit unterschiedlichem Ausgang, der sicherlich nicht immer allen passen wird. Aber einer Tatsache können Sie gewiss sein. Dass die Männer und Frauen, die im Ehrenamt viel Mühe in die politische Arbeit investieren und über die Fraktionen hinweg alle das Gleiche wollen - das Beste für Husum“, machte der Bürgervorsteher deutlich.