Husums Bürgermeister übernimmt Rikscha-Fahrten zum Dockkoog
Während der Sommer-Saison 2025 wird Martin Kindl wohl kaum in seinem Büro im Rathaus anzutreffen sein. Der Bürgermeister möchte stattdessen lieber Abhilfe für ein „Dauerbrenner-Thema“ leisten und seine Dienste für eine Saison dem Dockkoog-Shuttle widmen.
„Ich lasse mir gerade auf eigene Kosten eine Rikscha in einem Husumer Unternehmen herstellen, damit ich Einheimische und Gäste persönlich zum Dockkoog und wieder zurückfahren kann. Mit dieser Idee schlage ich sozusagen gleich drei Fliegen mit einer Klappe“, freut er sich.
Mit seinen Rikscha-Fahrten entlaste er zum einen den städtischen Haushalt, denn der - von Steuergeld finanzierte - OrderBus fällt durch Kindls neues Angebot weg. Zweitens könne er während der Touren durch die wunderschöne Natur mit den Leuten in aller Ruhe ins Gespräch kommen, sozusagen als „Dauersprechstunde mit Bürgermeister“. Dazu fehle ihm im normalen Tagesgeschäft leider genauso oft die Zeit, wie für seine tägliche Fitness, die er als dritten Punkt nennt. „Meine neue Rikscha wird nur per Muskelkraft betrieben, für meinen Körper ist das klasse und die permanent frische Luft wird mir sicherlich auch guttun“, ist er überzeugt.
Bedenken, dass es zu viele Fahrgäste werden könnten, die sich von ihm chauffieren lassen möchten, hat er nicht. „Die Bürgerinitiative, beziehungsweise die Zwei-Personen-Initiative, die vehement eine ganzjährige ÖPNV-Anbindung zum Dockkoog fordert, hat dafür zwar weit über 5.000 Unterschriften gesammelt, aber letztendlich sprachen die Zahlen der tatsächlichen Fahrgäste nach der erstmaligen Auswertung vom vergangenen Jahr eine deutliche Sprache“, macht der Bürgermeister deutlich. Die Fahrgäste, die den 2024 städtisch eingesetzten OrderBus und die Tine-Taxis sowie das Velotaxi der Radstation des Diakonischen Werks genutzt hätten, seien sehr überschaubar gewesen.
„Ich freue mich auf meine Freiluftsaison 2025. Wenn alles gut klappt und die Fahrten angenommen werden, lässt sich sicherlich darüber reden, Rathaus-Mitarbeitende während ihrer Arbeitspausen als Fahrerinnen und Fahrer ehrenamtlich mit einzuspannen“, blickt der Bürgermeister positiv in die Zukunft.
Fahrten mit ihm und seiner Rikscha kosten pro einfache Fahrt fünf Euro. Gegen Vorlage der Husumer Kulturkarte gibt es eine Ermäßigung. Trinkgeld darf der Bürgermeister gesetzlich nicht annehmen, aber Spenden, die „ich natürlich eins zu eins an gemeinnützige Organisationen, Vereine und Institutionen weitergeben werde.“ Für das Trinkgeld wird ein rosa Schweinchen als Spardose auf dem Rikscha-Armaturenbrett zur Verfügung stehen. „Das habe ich zuvor mit der zuständigen Kommunalaufsicht abgesprochen, ebenso meine Vertretungsregelung im Rathaus“, erzählt er.
Die Möglichkeit eines Picknicks am Dockkoog mit vielen regionalen Leckereien besteht ebenfalls. „Meine neue Rikscha bietet sehr viel Stauraum, auch für einen großen Picknickkorb, Stühle und einen Klapptisch, inklusive Sonnenschirm.“ Wer das kulinarische Angebot buchen möchte, kann das vorab mit der Angabe, ob es vegetarisch, vegan oder flexitarisch sein soll. Sofern es die Zeit erlaubt, gesellt sich Martin Kindl gerne in seinen Pausen dazu, um sich zu stärken.
Wann die Rikscha-Fahrten mit dem Bürgermeister starten, wird rechtzeitig auf allen bekannten Stadt-Husum-Kanälen bekanntgegeben (www.husum.org/Rathaus und Service, Facebook, Instagram).