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Datum: 20.11.2020

Erinnerung an Stine Mett

Sie war eine stadtbekannte Persönlichkeit, bewirtschaftete bis ins hohe Alter ihr Land und versorgte ihre Tiere. Jetzt erinnern der wieder aufgestellte Grabstein und eine Tafel auf dem Westfriedhof an die letzte Stadtbäuerin Husums, an Anneline Petersen, bekannt als Stine Mett. Bürgermeister Uwe Schmitz und der Leiter des Reviers III des nordfriesischen Friedhofswerkes, Thomas Prigge, haben den Grabstein und Tafel nun offiziell eingeweiht.

Zum Hintergrund: 25 Jahre nach Anneline Petersens Tod am 6. August 1994, war die gemeinsame Grabstätte mit ihrem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Bruder Johannes und ihrer 1972 verstorbenen Schwester Sophie aufgegeben worden. Mehrere Anliegerinnen und Anlieger im Bereich des Friedhofs und Menschen, die Stine Mett kannten, fanden: Der Grabstein und damit die Erinnerung an diese besondere Husumerin sollten nicht einfach so verschwinden.

Wie so oft, bedurfte es eines Anstoßes zu einer konzertierten Aktion, und den lieferte die Husumerin Heike Wells. Sie brachte die entscheidenden Akteure zusammen: den Bürgermeister, dessen Bauhof den Petersen-Grabstein vorsorglich gesichert hatte; den Revierleiter, der prompt das Angebot unterbreitete, den Grabstein auf dem Friedhofsgelände wieder aufstellen und von den Friedhofsgärtnerinnen und Friedhofsgärtnern betreuen zu lassen – unter Vorbehalt eines entsprechenden Vertrages und zu geringen Grabpflegekosten.

Thomas Prigge hatte auch die Idee, neben dem Grabstein eine Erinnerungstafel zu installieren. Denn ohne eine solche wüssten außer Eingeweihten mit den Namen Anneline Petersen schließlich wenig anzufangen.

So kam die Gesellschaft für Husumer Stadtgeschichte ins Spiel. Im noch laufenden Prozess der Neugestaltung der Website bekam Stine Mett dort ihre eigene Seite, in Gesellschaft von Husumer Größen wie Margarete Böhme, Hein Hoop, Christian Jensen und anderen. Den Text verfasste Marlies Wiedenhaupt, die Autorin des 2016 erschienenen Buches „Stine“. Ein QR-Code auf der Erinnerungstafel verweist auf die entsprechende Seite.

Und dann waren da noch die Husumer Werkstätten, die das Ganze technisch in Edelstahl umsetzten, sowie die Männer vom Bauhof der Stadt, die Grabstein und Erinnerungstafel stabil am Wall an der Ostseite des Friedhofs platzierten. „Ende gut, alles gut“, sind sich Uwe Schmitz und Thomas Prigge einig: „Das war eine gelungene Gemeinschaftsaktion.

Text: Heike Wells