Eintrag ins Goldene Buch - Klostervorsteher-Ehepaar Puls
Für die Stadt Husum ist es ein guter Brauch, das scheidende Klostervorsteher-Ehepaar zum Eintrag ins Goldene Buch einzuladen – als Anerkennung für die vielen Jahre, in denen es für die Präbendarinnen und Präbendare sowie das Kloster tätig war.
So auch Dorothea und Kurt Puls, die dieses Ehrenamt acht Jahre im „Gasthaus zum Ritter St. Jürgen“, dem sogenannten Kloster, ausführten. Begleitet wurden sie zu der kleinen Feierstunde im Rathaus vom Kloster-Speisemeister-Ehepaar, Sylvia und Alexander Rothgordt Seikowsky.
Bürgervorsteher Martin Kindl und Bürgermeister Uwe Schmitz begrüßten die Gäste, dankten den Eheleuten Puls für die Übernahme des verantwortungsvollen Ehrenamtes und blickten gemeinsam mit ihnen zurück. Unter anderem auch auf die Unwegsamkeiten während ihrer Amtszeit, die weltweiten Krisen machen schließlich auch vor Husum nicht halt.
Zudem standen personelle Veränderungen an sowie Investitionen in Millionenhöhe für dringend notwendige Modernisierungen des geschichtsträchtigen Gebäudes, das aus Sicht des Bürgermeisters „auch ein Stück Anker für Husum“ sei. „Es war mit viel Aufwand verbunden, damit alles reibungslos weiterläuft und das ist sehr gut gelungen“, so der Bürgervorsteher.
Noch ein wenig Geschichte: Das Gasthaus zum Ritter St. Jürgen, auch Kloster genannt, wurde vermutlich im 15. Jahrhundert als Armen- und Siechenhaus gegründet. Der erste urkundliche Nachweis stammt von 1465. Zu jener Zeit war es eine kirchliche Einrichtung (Hospital) außerhalb der Stadt, die dem heiligen Georg gewidmet war. Im Niederdeutschen steht der Name für Jürgen.
Herzog Adolf, der seit 1544 Landesherr des Amtes Husum war, ließ das Gebäude von 1563 bis 1571 erweitern, 1878 wurde die Fassade im neugotischen Stil umgebaut. Noch heute befindet sich dort unter anderem die Franziskus-Klosterglocke aus dem Jahr 1507, eine Klosterkapelle mit alter Ausstattung sowie Wohnungen.
Derzeit leben über 30 Präbendarinnen und Präbendare in dem altehrwürdigen Gebäude für betreutes Wohnen. Nach wie vor wird die lange Tradition des Hauses mit der kleinen und großen Klosterrechnung, der Wahl des Klostervorsteher- und Speisemeister-Ehepaares sowie vielem mehr lebendig gehalten.