Bürgerliches Engagement ausgezeichnet
In einer kleinen Feierstunde zeichnete Bürgervorsteher Martin Kindl zwei Menschen im Rathaus aus, die dank erfolgreicher Reanimation Menschenleben retten konnten.
Lara Kirstner arbeitete in einer kleinen Bäckerei, als eine Kundin einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt. Die 21-Jährige Husumerin konnte umgehend handeln, weil sie an einigen Erste-Hilfe-Kursen teilgenommen hat, in der 11. Klasse den Schulsanitätern der Theodor-Storm-Schule angehörte und nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Sanitätshelferin absolvierte.
„Eine Reanimation ist wahrlich kein Hexenwerk und kann leicht erlernt werden“, so Lara Kirstner. Das Problem sei vielmehr die Angst, die einen daran hindere, in die Situation einzugreifen und zu handeln. „In einem solchen Moment ist schlicht weder Zeit für Panik noch um lange darüber nachzudenken, was denn nun gemacht werden sollte. Das Wissen muss sofort und unverzüglich abrufbar sein und das geht nur, wenn das Gelernte stets wiederholt wird. Ich kann jedem nur raten, den nächsten Erste-Hilfe-Kurs zu buchen“, wirbt sie.
Dass ein Erste-Hilfe-Kurs Sicherheit vermittelt und der regelmäßige Besuch solcher Veranstaltungen der einfachste Weg ist, sich selbst und seine Mitmenschen in potentiellen Gefahrensituationen zu schützen, weiß auch Holger Schmidt.
Der 55-Jährige arbeitet bei der DIGO Help, einem privaten, anerkannten und von den Berufsgenossenschaften ermächtigtes Ausbildungsunternehmen für den Bereich der Erste-Hilfe-Aus- und Fortbildung. Seit annähernd 40 Jahren ist er in der Notfallmedizin und 35 Jahre in der Prävention in Kitas und Schulen tätig.
Als er an einer Besprechung des ehemaligen TSV Husum im vereinsinternen Saal teilnahm, sorgten umfallende Stühle im Vorraum für seine Aufmerksamkeit. Ein älterer Herr lag am Boden, zwei Vereinsmitglieder leiteten die Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und waren sichtlich erleichtert, dass ein Fachmann wie Holger Schmidt anwesend war. Er übernahm die Reanimation, erfolgreich. Der Patient konnte dem inzwischen eingetroffenen Rettungsdienst und dem Notarzt übergeben werden. „Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass man bei der Ersten Hilfe nichts verkehrt machen kann. Außer man macht nichts“, so Holger Schmidt.
Der Bürgervorsteher dankte der Lebensretterin und dem Lebensretter im Namen der Stadt Husum für ihre beherzten Einsätze und überreichte ihnen jeweils ein Präsent. „Es ist wichtig, dass man in solchen Situationen nicht wegguckt, sondern aktiv wird. Weiterbildung auf diesem Gebiet ist ebenfalls ein wichtiges Thema“, sagte er.