Ausstellungen im Rathaus: »Es ist ein Baum und weiter nichts ...« und »Gedeih und Verderb«
Der Kunstverein Husum und Umgebung präsentiert im Rathaus zwei Ausstellungen. Die Vernissage zur Foto-Ausstellung „Es ist ein Baum und weiter nichts …“ findet Sonntag, 14. Januar, um 11.30 Uhr und die Vernissage zur Ausstellung „Gedeih und Verderb“ (Ölmalerei) mit Musik von Claudia Sokollek (Gesang und Cello), Sonntag, 21. Januar, 11 Uhr, statt.
Foto-Ausstellung „Es ist ein Baum und weiter nichts ...“
Baum. Oder doch nicht Baum? Oder mehr als ein Baum? Konkrete Figuren, geheimnisvolle Landschaften, abstrakte Malereien oder rein ästhetisch ansprechende Strukturen – was wer weshalb in den Fotografien des Schönberger Fotografen- und Autoren(ehe)paares Ute Haese und Torsten Prawitt unter dem von einem Gedicht Friedrich Hebbels inspirierten Titel „Es ist ein Baum und weiter nichts …“ erblickt, bleibt letztlich eine individuelle Frage.
Unterschiedliche, von den jeweiligen Holzarten und Verwitterungsgraden abhängige Oberflächen, zusätzlich geprägt von Saftkanälen, Fäulnisstellen, Fraßgängen und Einschlüssen als natürliche Einflüsse, schaffen dabei genauso wie menschengemachte Sägespuren eine enorme farbliche und strukturelle Vielfalt. Dabei kann man sich der Faszination dieser meist gar nicht zur Kenntnis genommenen kleinsten Ansichten und Ausschnitte kaum entziehen.
Ute Haese und Torsten Prawitt leben und arbeiten am Schönberger Strand bei Kiel.
Während der Vernissage (14. Januar) werden nicht nur die Fotografien präsentiert: Ute Haese liest mit „Unter Mannsbildern“ eine soeben in einem Sammelband frisch erschienene Kurzgeschichte, die zwar als Kurzkrimi verstanden werden kann, jedoch wie die Fotografien durchaus auch eine – oder vielleicht sogar mehrere – andere Deutungen zulässt.
Ausstellung von Matthias Brock, „Gedeih und Verderb“, Ölmalerei
Die großformatigen Gemälde des Kölner Malers Matthias Brock haben inhaltlich ein breites Spektrum: Kompositionen mit Früchten, Blumen und Tieren aller Art erweitern sich zu Intérieurs, in denen auch Menschen eine zentrale Rolle spielen. Alle Bilder aber feiern das Leben und die Schönheit der Dinge vor dem Hintergrund ihrer Vergänglichkeit.
Ähnlich wie in der Malerei der Barockzeit ist es die dramatisch inszenierte Konfrontation von Leben und Tod, durch welche der sinnliche Reiz und die existenzielle Brisanz der Bilder gesteigert werden. Allerdings haben Brocks Bilder keinen moralischen Anspruch oder eine allgemein festgelegte Ikonographie, sondern lassen uns staunen über die Vielfalt und den Reichtum des Lebens.
Dazu setzt der Maler alle Mittel ein, welche die Ölfarbe bietet, um die optische Erscheinung der Dinge naturgetreu umzusetzen. Präzise illusionistische Wirkungen ergeben sich aus dem Zusammenspiel spontan und frei gesetzter Pinselspuren. So entsteht der gewünschte Effekt, dass sich die Bilder erst aus einer gewissen Entfernung als Ganzes zusammenschließen.
Matthias Brock studierte an der Kunstakademie Münster bei Johannes Brus und Hermann Josef Kuhna und schloss sein Studium mit dem Meisterschülertitel und dem Akademiebrief ab. Seit 1995 arbeitet er in seinem Atelier in der Nähe von Köln. Er erhielt verschiedene Kunstpreise. Seine Bilder befinden sich in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen, wie beispielsweise im Deutschen Bundestag, Berlin.
Beide Ausstellungen können bis zum 15. März zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.