Ausstellung im Schloss: Darf man über Hitler lachen?
Über Reinhold Beckers Puppenspiel „Die letzten Tage im Bunker des Führers“ – Eine deutsche Tragikomödie (1999)
Zur feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung „Darf man über Hitler lachen? Über Reinhold Beckers Puppenspiel Die letzten Tage im Bunker des Führers – eine Tragikomödie (1999)“, lädt der Pole Poppenspäler Förderkreis e.V. zusammen mit dem Museumsverbund Nordfriesland am Sonntag, den 23. Juni, um 11.30 Uhr, in das Husumer Schloss ein.
Es sprechen: Tanja Brümmer (Museumsverbund Nordfriesland), Dr. Perry Lange (Kreis Nordfriesland), Prof. Dr. Maria Leuker-Pelties (Pole Poppenspäler Förderkreis e.V.). Anschließend laden Ingrid Quack und Volker Friederichsen mit ihrer Szenischen Lesung zu einem „Vitrinen-Blues“.
Eine „persönliche Abrechnung“ mit dem Nationalsozialismus strebte der pensionierte Kieler Pastor Reinhold Becker (1932-2012) in seinem Puppenspiel an, mit dem die Amateurbühne ,,Beckers kleines Welttheater" 1999 beim Husumer Poppenspäler-Festival gastierte.
Sein Stück steht andererseits - über das Figurentheater hinaus - in einem literatur-, theater- und filmgeschichtlichem Kontext von Darstellungen, die die Schrecken des Nationalsozialismus mit einer verfremdeten Perspektive unter Einbeziehung komisch-satirischer Stilmittel verbinden.
Diese Zusammenhänge - neben dem Stück selbst - an Beispielen aufzuzeigen, ist die Absicht dieser Sonderausstellung, die das Kolk17 Figurentheater & Museum in Lübeck durch seine Leihgabe der Original-Figuren von Reinhold Becker ermöglicht hat.
Durch den Blick auf verschiedene künstlerische Auseinandersetzungen mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte möchten der Pole Poppenspäler Förderkreis und der Museumsverbund Nordfriesland Anregungen zu einer Diskussion geben, die in unseren Tagen nichts an Aktualität eingebüẞt hat.
Die Ausstellung wurde gefördert mit Mitteln der Böttcher Stiftung sowie des Rotary Club Husum. Sie ist bis zum 6. Oktober 2024 im Kaminzimmer im Schloss vor Husum zu sehen.