»Tag der offenen Tür« bei den Spezialpionieren der Bundeswehr
Das Spezialpionierregiment 164 „Nordfriesland“ lädt am Sonnabend, 9. September, anlässlich seines 20Jährigen Jubiläums zum „Tag der offenen Tür“ in die Julius-Leber-Kaserne ein
Es ist eine eher seltene Gelegenheit, die sich Interessierten von 10 bis 17.30 Uhr in der Matthias-Claudius-Straße 135 bietet, sobald sich die Tore der Kaserne öffnen: Soldatinnen und Soldaten sowie die zivile Mitarbeiterschaft geben Einblicke in ihren Alltag.
„Wir freuen uns, dass wir an diesem Tag unsere Aufgaben der Öffentlichkeit hautnah, anschaulich und erlebnisorientiert darstellen können“, so Kommandeur Oberst Gieseler, der die Besucherinnen und Besucher um 11 Uhr auf der Bühne offiziell begrüßen wird. Darunter auch: Ehemalige und aktive Angehörige des Spezialpionierverbandes, Familienangehörige sowie Freunde.
Über 30 Stationen mit abwechslungsreichem Programm
Unter dem Motto „von uns – für uns“ hat sich das Regiment einiges einfallen lassen, um den Tag abwechslungsreich für alle Altersgruppen zu gestalten. An über 30 Stationen wird auf dem 53.300 Quadratmeter großen Areal dazu eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, selbst aktiv zu werden, in die Geschichte des Regiments einzutauchen, Musik vom Kieler Marinemusikkorps zu hören und natürlich auch die bewährte Erbsensuppe aus dem großen Kessel der Feldküche zu genießen.
Das vielfältige Programm bietet unter anderem Rundfahrten mit Einsatzfahrzeugen, die Präsentation von Großfahrzeugen und Baumaschinen, die Darstellung eines einsatznahen Feldlagers, Rundflüge sowie die Ausgabe von Cachet-Stempel und Sonderbriefmarken im Sonderfeldpostamt der Bundeswehr. An die Lütten ist mit einer Hüpfburg, Kinderschminken und Spielen gedacht – diesen Part übernimmt die Familienbetreuungsstelle der Julius-Leber-Kaserne.
Blaulichtmeile und Einheiten aus der Nachbarschaft
Neben der Darstellung der verbandseigenen Fähigkeiten der Spezialpioniere werden auch die Freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das 5./ABC Abwehrbataillon 7 sowie Nachbarverbände vor Ort sein, um Einblicke in ihre Aufgaben zu geben.
Shuttleservice inklusive
Jede Menge Parkplätze stehen an der Messe Husum & Congress, Am Messeplatz 12 bis 18, zur Verfügung. Von dort fährt ein Shuttleservice des Regiments in regelmäßigen Abständen zur Kaserne und zurück zur Messehalle.
Arbeitgeber Bundeswehr
Wer sich für einen Beruf bei der Bundeswehr interessiert, ist im Karrierecenter genau richtig, der am „Tag der offenen Tür“ Station in Husum macht. Die Mitarbeitenden nehmen sich gerne die Zeit, um Auskünfte und Informationen über militärische sowie zivile Laufbahnen zu geben.
Beispiel Berufsfeld Spezialpioniere: Sie sind die erfahrenen „Allrounder“ mit vielen handwerklichen sowie technischen Fähigkeiten und nicht nur in der Lage, großflächige Erdmassen zu bewegen, sondern auch befähigt, überall auf der Welt den Bau und den Betrieb von Feldlagern, die Wassergewinnung und Versorgung sowie die Treibstoffversorgung für unterschiedlichste Aufträge sicherzustellen.
Daneben unterstützt das Regiment mit seiner besonderen Kompetenz und speziellen Ausrüstung auch zivile Behörden bei Hilfs- und Katastropheneinsätzen im In- und Ausland.
Für solch komplexe Aufgaben sind Spezialisten gefragt. Über die Grundausbildung geht es in die Berufsausbildung. Mit über 250 Eingangsberufen, wie beispielsweise im Metallbau, Anlagenmechanik, Wasserversorgungstechnik, Elektronik, Brunnenbau sowie über einhundert verschiedenen Meisterabschlüssen, wie im Heizungsbau, der Industrie, Wasserversorgung bis zum Bereich staatlich geprüfter Technikerinnen und -techniker, finden zahlreiche Berufe bei den Spezialpionieren in Husum eine Heimat.
Im Karrierecenter gibt es darüber jede Menge zu erfahren.
Wie der Krieg in Europa die Arbeit der Spezialpioniere verändert
Der Angriff Russlands auf die Ukraine beeinflusst auch die Missionen der Spezialpioniere. Angesichts der angespannten Sicherheitslage an der Ostflanke verstärkt die NATO ihre Präsenz an den osteuropäischen Grenzen. Zum internationalen Krisenmanagement mit Blick Richtung Afrika und Asien rückt verstärkt die Landes- und Bündnisverteidigung in den Mittelpunkt. So gewährleisten die Spezialpioniere auch die Unterbringung der NATO-Soldatinnen und -Soldaten in den Baltischen Staaten. Kaum ein anderer Verband ist mit so vielen Tagen im Einsatz, wie das Husumer Regiment.
Ein bisschen Geschichte
„Grau“ nannte der wohl berühmteste Sohn Husums, Theodor Storm, seinen Heimatort am Meer in seinem Gedicht „Die Stadt“. Inzwischen ist sie das kulturelle Zentrum Nordfrieslands, eine bunte Hafenstadt mit Kultur und Tradition. Zu dieser Tradition zählt auch die Bundeswehr. Das Militär wurde erstmals 1937 in Husum ansässig und 20 Jahre später die Julius-Leber-Kaserne durch die Bundeswehr in ihrer jetzigen Form errichtet. Zuerst die Panzerverbände, dann die Luftwaffe und seit 2003 das Spezialpionierbataillon 164 „Nordfriesland“ beziehungsweise seit 2018 zum Regiment umgegliedert. Es ist ein einmaliger Verband mit seinen 1.500 Spezialisten und einer Bandbreite an Fähigkeiten für die logistischen Sonderaufgaben der Truppe.
Die Spezialpioniere freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher zum „Tag der offenen Tür“ sowie viele gute Gespräche.