Postkarten-Aktion »Husum inklusiv«: Gemeinsam für mehr Barrierefreiheit
Husum. „Wo oder was sollte in Husum barrierfrei(er) gestaltet sein?“ Mit dieser Frage richtet sich Erich Jacobsen, Behindertenbeauftragter der Stadt Husum, an die Bürgerinnen und die Bürger sowie an die Gäste der Stadt. Dazu liegen an verschiedenen Orten in Husum Postkarten aus, auf die eine Antwort auf diese Frage eingetragen werden kann. Dadurch kann jede/-r dazu beitragen, dass Barrieren in Husum erkannt und abgebaut werden.
Unten ist aufgelistet, wo die Postkarten ausliegen oder abgeholt werden können.
Hintergrund:
Menschen ohne Behinderung ist es meistens gar nicht bewusst, an wie vielen Stellen Menschen mit Behinderung durch Barrieren in ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt sind. Beispielsweise sind Rollstuhlfahrer/-innen auf abgesenkte Bordsteinkanten angewiesen, um sich eigenständig im öffentlichen Raum fortbewegen zu können. Jede einzelne Treppenstufe kann eine unüberwindbare Barriere darstellen.
In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein für diese Problematik und der Anspruch Barrieren abzubauen gestiegen, aber dennoch gibt es noch viele Bereiche, die für Menschen mit Behinderung nicht zugänglich sind. Bei Planungen von Neubauten fließt das Ziel der Barrierefreiheit in diese hinein, doch der Weg in eine Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen weitgehend uneingeschränkt in ihrer Lebensgestaltung sind, ist noch sehr weit. Insbesondere der Altbestand an Straßen und Gebäuden, der noch aus Zeiten stammt, als wenig bis gar nicht über Barrierefreiheit nachgedacht worden ist, ist diesbezüglich häufig problembehaftet.
Wenn man von dem Ziel der Barrierefreiheit spricht, dann sind jedoch nicht nur bauliche Maßnahmen gemeint. Auch die barrierefreie Kommunikation ist ein wichtiges Thema: So sind beispielsweise seh-, hör- und sprachbehinderte Menschen auf technische Hilfsmittel angewiesen, um Informationen aufnehmen und an Kommunikation teilnehmen zu können. Besonders schwerwiegende Folgen kann es haben, wenn Warnschilder nicht gelesen oder akustische Signale nicht gehört werden können. Auch hierfür soll das Bewusstsein gestärkt werden, damit Maßnahmen für den Abbau von Barrieren entwickelt und umgesetzt werden können.
Zu allen Vorhaben der Stadt, von denen Menschen mit Behinderung betroffen sind, wird Erich Jacobsen (der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt Husum) angehört. In den städtischen Ausschüssen weist er immer wieder darauf hin, wo Barrieren abgebaut oder gar nicht erst entstehen sollen. „Eigentlich sollte das Bewusstsein für das Ziel der Barrierefreiheit so groß sein, dass mein Amt überflüssig wäre“, sagt Jacobsen. Aber dies ist noch lange nicht der Fall: Immer wieder muss er seine Stimme erheben, damit die Belange der Menschen mit Behinderung nicht aus den Augen verloren werden.
Erich Jacobsen sagt, dass auch er nicht alle Barrieren in der Stadt Husum kennt und bittet deshalb die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Aktion „Husum inklusiv“ um Mithilfe.
Die Aktion „Husum inklusiv“:
An verschiedenen Orten in der Stadt Husum sind Postkarten ausgelegt, auf die eine Antwort auf die Frage „Wo oder was sollte in Husum barrierefrei(er) gestaltet sein?“ eingetragen werden kann. Diese Karten können dann an den Behindertenbeauftragten Erich Jacobsen geschickt oder in den Briefkasten des Rathauses (Zingel 10, 25813 Husum) eingeworfen werden. Auf diesen muss kein Absender eingetragen werden, so dass auch eine anonyme Teilnahme möglich ist. Damit entfällt die Barriere, dass es Menschen unangenehm sein könnte sich zu bestimmten Anliegen offen zu äußern.
Erich Jacobsen wird alle auf den Karten eingetragenen Anliegen gründlich prüfen, diese in seine ehrenamtliche Tätigkeit einfließen lassen und an Möglichkeiten zur Behebung der genannten Probleme arbeiten.
Die Postkarten liegen an folgenden Stellen aus – beziehungsweise werden dort ausgegeben:
Rathaus Husum:
Die Karten liegen im Eingangsbereich aus und werden auf Anfrage am Empfangsterminal ausgegeben.
BISS. (Kinder- und Jugendforum):
Hier (Norderstraße 15) liegen Karten aus.
Kirchengemeinde Husum:
Die Karten liegen im Kirchenbüro (Norderstraße 2, ehemalige Altenbegegnungsstätte) und in der Marienkirche aus.
Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk:
Im Eingangsbereich des Verwaltungshauses liegen Karten aus.
Husumer Werkstätten:
Die Karten liegen in der Dieselstraße 18, der Otto-Hahn-Straße 7 und im Heidehof aus.
Diakonisches Werk:
Haupthaus DW Husum, Theodor-Storm-Straße 7, Husum
Möbel und Mehr, Hinter der Neustadt 72, Husum
Radstation, Poggenburgstraße 12, Husum
Bahnhofsmission, Poggenburgstraße 16, Husum
Streetwork, Herzog-Adolf-Straße 23, Husum
Qualifizierungsprojekte und Sozialraumorientierte Kinder- und Jugendhilfe, Am Schulwald 11, Husum
Ev. Familienbildungsstätte, Woldsenstraße 45-47, Husum
Einkaufszentrum THEO:
Am „Food Court“ (gastronomischer Bereich) befinden sich rote Pappaufsteller, aus denen die Karten entnommen werden können.
Bahnhof Husum:
Am Service-Center auf Gleis 4 / 5 sind die Karten erhältlich. (Hinweis: Dies ist für Menschen mit Gehbehinderung derzeit nur sehr schwer zu erreichen.)
Im Regelfall liegen die Karten an den Stellen offen sichtbar aus. Sollte dies nicht der Fall sein, dann kann beim Personal nach den Karten gefragt werden. Falls die Karten vergriffen sein sollten, dann können neue dorthin gebracht werden (Info an die Pressestelle der Stadt Husum: Gerrit.Eggers@husum.de oder telefonisch unter 04841-666-116).
Es ist wünschenswert, dass die Presse über die Aktion „Husum inklusiv“ berichtet. Gerne können Rückfragen an Herrn Jacobsen oder an die Pressestelle der Stadt Husum gerichtet werden.
Kontakt:
Erich Jacobsen
Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Stadt Husum
Zingel 10
25813 Husum
Telefon: 0172-3733093
E-Mail: behindertenbeauftragter@husum.de