Bevölkerungsschutz
Krisen und Katastrophen sind glücklicherweise selten. Der Bevölkerungsschutz umfasst die Aufgaben und Maßnahmen der Länder und Kommunen im Katastrophenschutz sowie die des Bundes im Zivilschutz. Im Katastrophenschutz arbeiten verschiedene Organisationen und Behörden, darunter die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW), die Polizei und kommunale Behörden wie die Stadt Husum, unter der Leitung der örtlich zuständigen Katastrophenschutzbehörde zusammen. Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport (MIKWS) fungiert als oberste Katastrophenschutzbehörde auf Landesebene, während dem Kreis Nordfriesland die Rolle der unteren Katastrophenschutzbehörde zu fällt.
Unterhalb der Katastrophenschwelle ist die Stadt Husum für Großschadenlagen zuständig. Dafür erstellt die Stadt Pläne, die regelmäßig überprüft und optimiert werden. Zusätzlich arbeitet die Stadt derzeit am Aufbau eines Sirenennetzwerkes, das in Krisensituationen die Bevölkerung flächendeckend warnt. Für die Bewältigung von einem großen Stromausfall sind Notfall Infopunkte und Anlaufstellen geplant.
Sirenennetz in Husum
Im Husumer Stadtgebiet wurden die meisten Sirenen vor Jahrzehnten abgebaut, da die Feuerwehr mittlerweile durch modernere Technologien alarmiert wird und die abnehmende Kriegsgefahr den Einsatz von Sirenen überflüssig machte. Dennoch können Sirenen wertvolle Dienste leisten, indem sie die Bevölkerung vor Gefahren wie Hochwasser warnen. In Husum werden deshalb zukünftig an neun Standorten Sirenen installiert, die zusammen mit den vorhandenen Sirenen in Hockensbüll , Halebüll und der zu erneuernden Sirene in Schobüll eine flächendeckende Warnung der Husumer Bevölkerung
gewährleisten.
Notfall-Infopunkte und Anlaufstellen
Bei einem langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfall werden in Husum fünf Notfall Infopunkte eingerichtet. An diesen Orten kann die Bevölkerung Notrufe für die Polizei, den Rettungsdienst oder
die Feuerwehr absetzen und allgemeine Informationen zur Lage erhalten. Zusätzlich wird es drei Anlaufstellen geben, an denen Menschen eine Sitzgelegenheit im Warmen finden und ihre wichtigen
Geräte aufladen können.
In Deutschland sind wir grundsätzlich gut auf dem Umgang mit Katastrophen vorbereitet. Allerdings kann Hilfe nicht immer sofort zur Stelle sein, da Rettungskräfte nicht überall sein können. Daher ist es wichtig, dass Sie sich auf unvorhergesehene Ausnahmesituationen vorbereiten, um sich erst einmal selbst zu helfen. Ein Vorrat an Lebensmitteln und Wasser, eine gut ausgestattete Hausapotheke sowie eine Mappe mit den wichtigsten Dokumenten gehören zu einer effektiven Notfallvorsorge.
Nahrungsmittel und Wasser bevorraten
Auch ohne konkrete Bedrohungslage ist es ratsam, einen Vorrat an Wasser und Nahrungsmitteln für mindestens drei (besser sieben) Tage anzulegen. Zum Lebensmittelvorrat gehören vor allem haltbare Nahrungsmittel, die möglichst verzehrfertig sind. Dazu zählen beispielsweise Zwieback, Knäckebrot, Haferflocken, H-Milch, Nüsse, Kekse, eingekochtes Obst, Müsliriegel, Proteinpulver oder getrocknete Früchte oder Konserven. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung die Essgewohnheiten und Vorlieben Ihrer Familienmitglieder, da das Einlagern von Lebensmitteln, die im Alltag nicht konsumiert werden, häufig nur dazu führt, dass abgelaufene Produkte weggeworfen werden.
Die richtige Lagerung und die regelmäßige Kontrolle sind wichtig:
• Vorräte möglichst kühl und trocken lagern
• Trockenvorräte in verschließbaren Behältern aufbewahren
• Vorräte rotieren neue Lebensmittel nach hinten bzw. unten stellen und erst ältere Lebensmittel verbrauchen
• Regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum kontrollieren und Lebensmittel rechtzeitig verbrauchen und nachkaufen
In bestimmten Notfallsituationen kann der Strom ausfallen. Achten Sie daher darauf, Lebensmittel auszuwählen, die auch kalt gegessen werden können oder halten Sie z.B. einen Campingkocher bereit, der mit Spiritus oder Gas betrieben wird. Auch ein Trinkwasservorrat ist unerlässlich. Denken Sie daran, dass Sie das Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen oder für die Körperhygiene benötigen.
Weitere Planung und Bevorratung
Neben Lebensmitteln und Wasser ist es auch ratsam, folgende Dinge griffbereit zu halten:
• Kerzen oder Teelichter
• Streichhölzer oder Feuerzeug
• Taschenlampe
• batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio
• Reservebatterien und aufgeladene Powerbanks
• Wolldecken oder Schlafsack
• Medikamente und eine Hausapotheke
• Bargeld
Viele weitere Informationen zur Notfallvorsorge finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Dort erhalten Sie auch weiterführende Informationen zu Themen wie Hausapotheke, Hygienemaßnahmen, Dokumentenmappe, Vorratshaltung und Notrucksack. Zusätzlich finden Sie im Ratgeber des BBK wertvolle Tipps für die Notfallvorsorge und das richtige Handeln in Notsituationen.