Fairtrade: Erinnerung an Rana Plaza
Für die weltweite Textilwirtschaft ist der 24. April ein einschneidendes und zugleich trauriges Datum: An diesem Tag im Jahr 2013 stürzte in der Stadt Savar in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza ein, 1.100 Menschen, die allermeisten Frauen, kamen ums Leben. Nicht erst seitdem ist der faire Handel mit Kleidung eines der zentralen Themen der Fairtrade-Bewegung. Anlässlich des Jahrestages lädt die Steuerungsgruppe „Fairtrade Stadt Husum“ für Freitag, 26. April, zu einer Vortragsveranstaltung ein.
Torsten Nolte, Referent für Ökumenische Diakonie bei Brot für die Welt Schleswig-Holstein, wird über Rana Plaza, die Auswirkungen von Fast Fashion sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Lieferkettengesetzen berichten. Treffpunkt ist der Weltladen Husum (Hafenstraße 3, im Nationalparkhaus) um 19 Uhr.
„Rana Plaza war ein schrecklicher Weckruf für mehr unternehmerische Verantwortung“, betonte die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze im April 2023 anlässlich des zehnten Gedenktages. Und auch wenn sich seit der Rana-Plaza-Tragödie die Aufmerksamkeit für das Thema erhöht habe, seien „die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie für die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern nach wie vor unbefriedigend“, betont die Organisation Fairtrade Deutschland.
Übrigens: Bereits seit 2007, mit der Einführung von Fairtrade-Baumwolle in Deutschland, bietet Fairtrade den Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Einkauf von Textilien eine Alternative zur sogenannten fast fashion (übersetzt etwa: schnelle Mode, im Gegensatz zu fair fashion). Und um gerechte Bedingungen in der gesamten Lieferkette zu schaffen, gibt es seit 2016 bundesweit den Fairtrade-Textilstandard und das Textilprogramm.
Weitere Informationen zum Thema: https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/baumwolle-und-textilien/hintergrund-fairtrade-textilien
Text: H. Wells